Geld lässt sich vermehren, die Anbauflächen bekanntlich nicht. Etabliert sich eine neue Industrie auf der gleichen Grundlage wie die bisherige – so im Falle der zunehmenden Biogasproduktion – dann ist ein Verdrängungswettbewerb unvermeidlich. Die Folgen sind unübersehbar, es ist jenes Phänomen, das im allgemeinen als ‚Vermaisung‘ der Landschaft beschrieben wird. Um die Optik soll es uns hier nicht gehen, uns interessieren die gesellschaftlichen Folgen, die diese Entwicklung auch für die Region Rethem haben könnte.

Pflanzliche Vielfalt im Heidekreis / Foto: Margret Dannemann-Jarchow

Pflanzliche Vielfalt im Heidekreis / Foto: Margret Dannemann-Jarchow

Der Laie oder Städter stellt sich die Bauernschaft gern als eine homogene Gruppe mit identischen Interessen vor. Das ist längst nicht mehr der Fall. In der Frage des Maisanbaus streiten sich ‚Landwirte neuen Typs‘ mit der traditionellen Landwirtschaft, die sich in einem Statement so äußert [alle Zitate im Text sind übrigens verlinkt, die Quellen mit einem Klick aufrufbar]:

„Die rosarote Darstellung der Biogasanlagenzukunft durch die Politiker ist völlig fehl am Platze!“, heißt es in einer Pressemitteilung der Landwirte. Der hohe Flächenbedarf für den Maisanbau führe zu einem „enormen Verdrängungswettbewerb mit den lebensmittelproduzierenden Landwirten“. Und diese sehen sich angesichts der Förderungen für die Gas-Wirte auf Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf der Verliererseite.“

Der Wandel sei unausweichlich, heißt es gern von energiebäuerlicher Seite, Stimmen, wie sie sich bspw. im ‚Bauernverband‘ artikulieren: Wer nicht mithalten könne, der müsse eben weichen.

Ist das so? Mit guten Argumenten hantiert wiederum auch jene Ansicht, wonach dieser Wandel vor allem politisch vorangetrieben wurde, mit falschen oder übermäßigen ‚Anreizen‘ bei der Förderung durchs EEG. Zuvor jedoch ein paar Zahlen:

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