Die Ironie ist eine Möglichkeit, das, was man eigentlich meint, ‚uneigentlich‘ auszudrücken. Ironisch gemeint wäre beispielweise der folgende Satz:

„Heini Huppsack ist ein großer Mann. Mit seinen anderthalb Metern überragt er sogar die stattlichsten Maulwurfshaufen unserer Gegend.“

‚Uneigentlich‘ bringe ich also zum Ausdruck, dass wir es hier mit einem Winzling zu tun haben, obwohl ich gleich eingangs das Gegenteil behauptete. Allzu viele Leute krallen sich aber unverdrossen am puren Wortsinn fest, wonach etwas, das so gedruckt ist, auch schon wahr sein müsse. Ihnen geht das Gefühl für ‚Sprachspiele‘ ab, zu denen auch die Ironie zählt.

So erging auch meinem Leserbrief zum Deichverband [Link]. Dr. Zink führte in seiner Reaktion darauf bereits jene Zeitgenossen an, die mich seltsamerweise jetzt zu den ‚Kunstgegnern‘ zählen würden. Und ein H. Busch aus Walsrode schrieb mir folgendes ins Stammbuch (WZ v. 6. September 2014):

„Nun erklärt uns Herr Dr. Jarchow aus Frankenfeld per Leserbrief, wie sehr ’schmuddeliger Tratsch‘, Maisfelder und wunderschöne Kunstwerke am Deich ihm gleichermaßen seinen Weitblick verstellen. Der Unterschied zwischen Kunst und Kunstdünger dürfte ihm sicherlich bekannt sein und wir müssen uns schon entscheiden, ob wir das Schöne und Erfreuliche wachsen lassen wollen oder nicht. Man kann Herrn Dr. Jarchow aber auch Mut bescheinigen. Ich hätte nicht gewagt, mich so eindeutig zu outen.“

Tscha, ‚friendly fire‘ nennt der Engländer so etwas wohl. Ach, Unverständnis ist der Sprache Lohn!

Bild: Richard Redgrave, wikimedia, gemeinfrei

Bild: Richard Redgrave, wikimedia, gemeinfrei