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Open-Air-Frühstück

Am Sonntag (28.06.) fand bei schönstem Sommerwetter das „1. Frühstück im Park“, organisiert vom Forum Rethem, im Rethemer Londy–Park statt.

Von 10.00 Uhr an fanden die zahlreich erschienenen Gäste alles vor, was man von einem gelungenen Frühstück erwarten kann: Ofenwarme Brötchen aus dem Backhaus, duftender Kaffee, frisches Rührei mit Speck, oder Würste vom offenem Feuer standen auf dem Buffet, weiterhin selbstgemachte Marmeladen, Käse und Wurst bis hin zu frischem Obst. Jeder Gast erhielt zur Begrüßung ein Glas Sekt.

Rundum gelungen, superlecker, eine herrliche Atmosphäre und wir kommen wieder – dies der übereinstimmende Tenor der Gäste.

Solche Events können natürlich nur gelingen, wenn sie auf ein funktionierendes Team zurückgreifen können, wie es bei der Forum-Backgruppe, koordiniert von Daniella und Frank Beckmann, der Fall ist. Nicht nur diesmal, sondern bei jedem Fest, welches von der Gruppe veranstaltet und organisiert wird, wie unter anderem das Mühlenfest, und am 04.Oktober natürlich wieder das Apfelfest mit vielen Überraschungen.

Dabei hat sich die Gruppe, neben den wachsenden Angeboten für Bürger und Gäste am Bürgertreff im Londypark, das Ziel gesetzt, so wenig wie möglich Plastikmüll zu produzieren. So wurden bereits Metallbestecke angeschafft und „altes Geschirr“ von den Besuchern und Gästen mitgebracht. Weitere Spenden an Tellern und Tassen würden von den Gastgebern begrüßt werden. Wer Geschirr übrig hat, wird gebeten, sich an ‚die Beckmanns‘, Tel. 05165/291692, zu wenden.

Gelbe Äcker im März

Die Diskussion um den Einsatz von Glyphosat verschärft sich, auch hier vor Ort. Denn natürlich betrifft der Streit eine landwirtschaftlich geprägte Region wie die unsrige in besonderem Maße. Aus zweierlei Gründen: Würde sich Glyphosat tatsächlich als gesundheitsschädlich herausstellen, wäre die Bevölkerung hier vor allen anderen betroffen. Aber auch die Landwirtschaft stünde ratlos da – bekanntlich ist sie kein ganz unbedeutender Faktor in unserer Region – dann, wenn ein Verzicht auf das Herbizid vorgeschrieben würde. Vor allem, weil dies einen erheblichen arbeitstechnischen Mehraufwand bedeutet, sobald der Gebrauch dieser ‚chemischen Sense‘ gesetzlich eingeschränkt wird. Von den Interessen der chemischen Industrie gar nicht zu reden, der ein Milliardenmarkt wegzubrechen droht. Entsprechend heiß und erbittert wird die Diskussion geführt, vor allem seit Glyphosat auch in der Muttermilch nachgewiesen wurde.

Zitieren wir hier einfach Statements der interessierten Wirtschaftszweige. Zunächst die Einschätzung von Proplanta, dem industrienahen ‚Informationszentrum für die Landwirtschaft‘:

„Die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat, in der sich verschiedene Unternehmen der deutschen Pflanzenschutzindustrie zusammengeschlossen haben, rügte die Verunsicherung vieler Familien durch die Berichterstattungüber die Wirkstofffunde. Die Anlage der Untersuchung und ihre „effektheischende Art der Veröffentlichung“ hält sie für bedenklich. Der Vergleich mit Trinkwasser-Grenzwerten klinge auf den ersten Blick besorgniserregend. Es handele sich jedoch nicht um einen toxikologischen Grenzwert, sondern eine frühere Nachweisgrenze. Muttermilch sei ein sensibles und wichtiges Nahrungsmittel. Aber die darin festgestellten Mengen an Glyphosat sollten nicht zu falschen Schlüssen führen. Nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen gäben sie keinen Anlass zur Sorge. Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern forderte eine faire und wissensbasierte Diskussion auf der Grundlage von repräsentativen Studien. Man dürfe die Bevölkerung anhand von Stichproben nicht verunsichern. … Aus Sicht der Landwirtschaft sei das Mittel unverzichtbar, denn es gebe keine schonendere Alternative zum Glyphosat. … Minister Bonde zeigte sich unterdessen „äußerst beunruhigt“ von den Ergebnissen. Nachdem im März die Krebsforschungsagentur IARC der WHO Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend eingestuft habe, sei dies das nächste alarmierende Signal.“

Zwei Interessen kollidieren damit also: Die Unverzichtbarkeit des Mittels für die Landwirtschaft trifft auf eine höhere mögliche Krebsgefahr für die Bevölkerung, so wie dies vor allem die Weltgesundheitsorganisation festgestellt hat. Die Auseinandersetzung bezieht sich auf ein Mittel, das der Normalbürger für seine Auffahrt in keinem Baumarkt mehr erhält, und zwar aus Gesundheitsgründen, während zugleich die agrarisch genutzten Felder sich im Frühjahr hektarweise gelb färben dürfen. Was schreibt dazu ‚top agrar‘, das umsatzstarke Fachblatt für den modernen Landwirt?

„Die Analyse der zahlreichen Dokumente [durch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR)] ergab keine Hinweise auf eine krebserzeugende oder fruchtbarkeitsschädigende Wirkung von Glyphosat bei Versuchstieren. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation hat dagegen den Wirkstoff Glyphosat im Frühjahr als wahrscheinlich krebserzeugend eingestuft. Die Entscheidung des IARC zum Glyphosat kann das BfR noch nicht beurteilen, da die Studie noch nicht vollständig vorliegt. Das BfR wird die vorgenommene Einstufung des IARC nach Erscheinen der Studie im August 2015 prüfen.

Letztlich aber wird wohl gar nicht das BfR entscheiden. Ganz unabhängig vom Bundesamt wird die zuständige EU-Kommission schon am Ende dieses Jahres eine Neubewertung des ‚Wirkstoffes gegen Altverunkrautung‘ vorlegen. Eine Verordnung dürfte die Folge sein, die dann von den Mitgliedsländern in praktisches Handeln umgesetzt werden muss.

Der Deutsche Bauernverband hat jetzt eine Argumentationshilfe herausgegeben, um den betroffenen Betrieben die kommende Diskussion zu erleichtern. Man sollte allerdings auch wissen, dass auf einem solchen Milliardenmarkt natürlich mit harten Bandagen gekämpft wird:

„Nach eigenen Angaben hat die BfR Hunderte Studien ausgewertet und kam anschließend, anders als andere Wissenschaftler, zu dem Schluss: Glyphosat ist nicht krebserregend. Einen Teil dieser Studien hat das Landwirtschaftsministerium auf Anfrage der Grünen Ende Juni namentlich benannt. Diese Liste mit 92 Titeln untersuchte nun die „Süddeutsche Zeitung“ und fand heraus: 14 davon waren gar keine wissenschaftlichen Expertisen, sondern Leserbriefe an ein Fachmagazin. Davon wiederum kamen zehn direkt von Mitarbeitern des Agrar- und Gentechnikkonzerns Monsanto, oder aus dessen Umfeld. Ein Skandal – und ein erneutes Indiz dafür, dass die BfR-Mitarbeiter ihre Arbeit nicht gerade objektiv erledigen. Dabei hängt von ihren Entscheidungen die Gesundheit von Millionen von Menschen ab.“

Zum Mühlenfest am 25. Mai

Nachfolgend der Text der Pressemitteilung zur feierlichen Eröffnung der restaurierten Bockwindmühle:

Restaurierte Bockwindmühle, Bild: Margret Dannemann-Jarchow

Restaurierte Bockwindmühle, Bild: Margret Dannemann-Jarchow

Mühlenfest des FORUM Vereins in Rethem

Am Pfingstmontag, dem 25. Mai startet das diesjährige Mühlenfest des FORUM Vereins pünktlich um 10,30 Uhr mit einem Gottesdienst im Londy–Park am Bürgertreff (Bockwindmühle, Speicher und Backhaus). Der Gottesdienst wird musikalisch begleitet vom Kinderchor und dem Singkreis.

Im Anschluss an die Eröffnung des Mühlenfestes durch den Forumsvorsitzenden Dieter Moll wird Bürgermeister Frank Leverenz die älteste Bockwindmühle Niedersachsens, nach umfassender Sanierung, feierlich der Öffentlichkeit übergeben und die Ehrengäste begrüßen.

Wie in den Jahren zuvor, müssen sich die Rethemer und ihre Gäste um das leibliche Wohl keine Gedanken machen. Neben dem bekannten Mühlenbrot gibt es Butterkuchen, Schmalzbrote und Leckereien rings um die Mühle, den Speicher und das Backhaus. Natürlich gibt es auch wieder die beliebten türkischen Spezialitäten, die Erbsensuppe aus der Gulaschkanone und die frischen Bratwürste vom Grill. Neu im Angebot sind Mühlenspieße aus dem Backofen.

Die bekannte Rethemer Live–Band „Söldner von der Aller“ sorgt derweil für die Stimmung. Der Kijuku-Verein hält auch diesmal wieder etliche Überraschungen für unsere kleinen Gäste bereit. Wer sich sportlich betätigen möchte, ist jederzeit auf der neu gestalteten Minigolfanlage willkommen, die nur wenige Schritte vom Bürgertreff entfernt liegt.

Viele ehrenamtliche Helfer des FORUM-Vereins werden auch in diesem Jahr dafür sorgen, dass das Mühlenfest 2015 für alle ein Erlebnis wird. Wer Fragen hat, oder helfen will, der kann sich an die Organisatoren Daniela und Frank Beckmann wenden. Tel.: 05165-291692.“

Boule AG: Super-Melee am 14. Juni

Bild: Reiner Dittmers

Bild: Reiner Dittmers

Die vierte Vereinsmeisterschaft im Boule-Spiel steigt am 14. Juni auf dem Burghof, und zwar in Form einer Supermelee über vier Runden bei freier Auslosung. Anschließend folgt das gemütliche Beisammensein rings um den Grill, um den neuen Vereinsmeister gebührend zu feiern.

Bitte meldet euch bis zum 30.05.2015 bei Harald Röhrs von der Kugelspiel AG an, und teilt ihm auch mit, wie viele Würste und Nackensteaks ihr zu verdrücken gedenkt. Die Startgebühr beträgt 12,00 €, unabhängig von der bewältigten Kalorienzahl.

Sachstand Trassenplanung

„Die von kommunaler Seite, aber auch von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern geäußerten Zweifel an der Seriosität des Antrages von Tennet sind von der Bundesnetzagentur bestätigt worden.“ Das berichtete Bernd Vahldiek, Vorsitzender der Initiative Pro Dorf, auf der gemeinsamen Sitzung von Schul- sowie Bau- und Friedhofsausschuss der Samtgemeinde Rethem.“ [Zitat mit Link hinterlegt]

Das Problem ist nur, dass noch so begründete Zweifel an der Seriosität von Planungen nicht immer ihre Umsetzung verhindern konnten. Siehe Elbphilharmonie, siehe Berliner Flughafen, siehe S24 in Stuttgart …

Protokoll Jahreshauptversammlung

In ‚Helms Hotel‘ waren am 13. März 2015 die Tische im großen Saal voll besetzt. Wie bei solchen Gelegenheiten üblich, wurde das Protokoll des vergangenen Jahres verabschiedet, auch der Vorstand wurde entlastet. Die einzelnen AGs berichteten dann aus ihren Zuständigkeitsbereichen.

Zentraler Debattenpunkt war die unerwartete Rückforderung eines 1000-Euro-Zuschusses der Stadt für die Rethemer Chronik. Das Protokoll der Sitzung mit dem Ergebnis der Abstimmung kann hier heruntergeladen werden.

JHV

Verklogfideln

Ein Zitat aus einem älteren Text, den ich im Jahr 2006 für die ‚germanblogs‘ schrieb:

„Jeder Mensch trägt sie mit sich herum, seine «innere Landschaft», von der die Literaturkritiker geheimnisvoll raunen. Und jeder Schreiber sollte lernen, seine innere Landschaft sprachlich auch darzustellen, denn sie gibt ihm Unverwechselbarkeit und die berühmt-berüchtigte «Authentizität». Ich zum Beispiel, ich weiß, wie moderig das Watt in den trockengefallenen Flussmündungen hier im Norden riecht, wie leicht und warm ein Stück Torf sich anfühlt, wie wattiert das Schreien der Silbermöwen im Nebel klingt, wie der Küstenorkan den Kopf nach hinten reißt, ganz anders als solch ein schwächlicher Schwabenfurz, der dort unten in Norditalien Sturm genannt zu werden pflegt. Dies alles also und noch viel mehr, das könnt‘ ich schreiben, wenn ich Schreiber hier im Norden wär‘ …“

Woran aber zeigt sich dann diese ‚Authentizität‘, also die ‚Echtheit‘, wenn ich etwas schreibe? Nun vor allem am Gebrauch von Regionalismen, von Wörtern also, die zu dieser inneren Landschaft gehören. Weil das die Sprache ist, die wir hier im Norden unweigerlich durchs Hören erlernen. Dazu gehört beispielsweise auch das plattdeutsche Wörtchen ‚verklogfideln‘ aus unserer Überschrift, das mit der hochdeutschen Übersetzung ‚erklären‘ nicht eins zu eins deckungsgleich ist.

Wer jemandem etwas ‚verklogfidelt‘, der führt sich eben nicht auf wie ein Professor, der vom Katheder herab eine amtliche Weisheit verbreitet. Eher schon wird der Leser sachte am Arm genommen und beiseite geführt, wobei ihm eindringlich und freundschaftlich die wahren Verhältnisse offengelegt und ‚vorgegeigt‘ werden. Dieses Wörtchen ‚privatisiert‘ gewissermaßen, es transportiert eine andere Wahrheit als die öffentliche und anerkannte, es blickt ein wenig hinter die Dinge. Im Hochdeutschen gibt es für diesen Sachverhalt gar keine genaue Übersetzung.

Was wiederum meine alte These stützt: Die Kenntnis des Plattdeutschen bereichert und erweitert die deutsche Sprache, weil damit ein noch genaueres und präziseres Reden möglich wird. Und mit jedem niederdeutschen Wort, das wir vergessen, wird unsere innere Landschaft ärmer.

Elektrosmog über Rethem?

Bisher schien es Konsens, dass die Südlink-Trasse, die den energiereichen Norden mit dem energiehungrigen Süden des Landes verbinden soll, entlang bestehender Infrastruktur verlaufen soll. Konkret hieß das: In etwa entlang der Autobahn zwischen Verden und dem Walsroder Dreieck.

Immer häufiger werden jetzt aber ‚Alternativen‘ diskutiert. Insbesondere die Alternativtrasse 084 hätte erhebliche Auswirkungen auf unsere Samtgemeinde Rethem. Die Landschaft hier würde dann tatsächlich zu einer ‚Energieregion‘, aber anders als gedacht:

Grafik: Initiative ProDorf e.V.

Grafik: Initiative Pro Dorf e.V.

Der Korridor dieser blau gezeichneten Trasse würde Altenwahlingen auf zwei Seiten umzingeln, gleich rechts von Kirchwahlingen den alten Kirchturm zu einer ‚Petitesse‘ machen, um zwischen Galgenberg und Hedern die Aller zu queren, bevor die Trasse dann Rethem-Moor in Richtung Lichtenberg zerschneidet (s. Grafik). Die Region wäre damit wohl allenfalls noch für ‚Strommasten-Touristen‘ interessant; alle Entwicklungskonzepte, die auf Fremdenverkehr und Naturerlebnis setzen, wären damit Schnee von gestern.

Bisher halten viele solche Alternativen noch für bloße ‚Denkspiele‘, sie vertrauen auf die Vernunft der Planer bei Tennet. Da aber bei einem emotional besetzten Thema – wie dieser Trassenführung – die Masten allemal den Weg des geringsten Widerstandes wählen dürften, formiert sich jetzt auch hier vor Ort dieser Widerstand, vor allem organisiert von der Initiative Pro Dorf in Altenwahlingen. Wer mitmachen will, soll sich dort an Bernd Vahldiek wenden (05165-91067).

Auch der Rat der Stadt Rethem hat inzwischen eine Resolution verfasst, die sich Interessierte hier als pdf-Datei herunterladen können.