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Der alte Bahnhof

Grundsätzlich ist die Situation paradox: Während in den Großstädten angehende Mieter für eine Zweizimmerwohnung Schlange stehen, während die Mieten explodieren und die Interessenten sich datentechnisch für jedes Wohnklo ‚bis aufs Hemd ausziehen‘ müssen, gibt es hierzulande genügend Gewerbe- und auch Wohnraum für alle denkbaren Zwecke – preiswert, finanzierbar und problemlos.

Nehmen wir als Beispiel Rethems alten Bahnhof, der 1905 erbaut wurde. Seit im Jahr 1994 die Bahnstrecke stillgelegt wurde, nutzten die Besitzer ihn noch eine Zeitlang für Wohnzwecke. Das denkmalgeschützte Gebäude wäre heute im Prinzip ‚für’n Appel und’n Ei‘ zu haben (näheres weiß die Gruppe ‚Leerstand‘ im Arbeitskreis Stadtbild: 05021-861 73 85). Dieser Bahnhof liegt an einer heutzutage ruhigen Seitenstraße und ließe sich – mit seinem hellen Wartesaal und den zahlreichen Schuppen und dem üppigen Wohnraum – für alle möglichen Zwecke nutzen: als Künstleratelier, als IT-Werkstatt, als Aufnahmestudio, als Logistikzentrale eines Internet-Versandhandels, als Gebäude für altersgerechtes Wohnen – und, und, und. Einige notwendige Sanierungsmaßnahmen mit Hilfe des örtlichen Handwerks, und das Gemäuer wäre wieder flott – und schön wäre es dazu.

Rethems Bahnhof im Jahr 2010 / Bild: Slg. Bill Bode / Chronik

Rethems Bahnhof im Jahr 2010 / Bild: Slg. Bill Bode / Chronik

Obwohl Rethem im Prinzip jede notwendige Infrastruktur bereithält – Ärzte, Kinderbetreuung, Apotheke, Einkauf, Schule usw. – dürften Interessenten mit einem aber nicht rechnen: Dass sie dreimal lang hinschlagen und im Foyer eines Cinemaxx stehen, dass die abendliche Disco gleich um die Ecke liegt, oder dass ein Edelitaliener sie mit hohen Preisen lockt. Ein gewisse ‚Land-Affinität‘ sollte schon gegeben sein, aus der massenhaften Lektüre der ‚Landlust‘ im urbanen Raum müssten bloß mal Taten folgen.

Dafür aber gäbe es dann eine schier endlose Landschaft mit Marschen, Geest und Moor, ausgedehnte Wälder, Floßfahrten auf der Aller, Jagdgesellschaften und immerzu deftige Gerichte mit Hirsch- oder Wildschweinbraten. Und nette Leute obendrein. Auch nicht schlecht, wie wir finden.

Zum Start der neuen Homepage

Pressemitteilung

Forum Rethem e.V.
Dieter Moll / Vorsitzender
Alte Dorfstraße 20
27336 Rethem / Wohlendorf
Telefon: +49 (0) 5165 29 16 97
Fax: +49 (0) 5165 29 16 98
Mobile: +49 (0) 171 54 53 878
E-mail: moll.rethem@t-online.de

Forum Rethem mit neuer Homepage

Die alte Homepage des Forum Rethem e.V. (www.forum-rethem.de) genügte nicht mehr heutigen Ansprüchen. Erwünschte Funktionen ließen sich nicht einbinden, der optische Eindruck erschien – gelinde gesagt – statisch, insgesamt war die Homepage zu wenig dialogorientiert. Der Vorstand des Forums beschloss daher, eine neue Homepage zu entwickeln. Umgesetzt wurde das Projekt von Klaus Jarchow, selbst Mitglied im Forum, und von seiner Frau, Margret Dannemann-Jarchow. Die neue URL unterscheidet sich künftig nur durch einen verschwundenen Bindestrich von der alten Adresse: www.forumrethem.de

Ziel war es, eine Homepage zu erstellen, die nicht nur der Selbstdarstellung und der Bekanntgabe von Terminen dient. Sie soll darüber hinaus als touristische Werbung für die Stadt Rethem dienen, die politische Diskussion beflügeln, Archivfunktionen wahrnehmen, den Bürgerdialog und die Koordination von Aktivitäten ermöglichen und möglichst auch noch besonders kostengünstig sein.

Klaus Jarchow konnte, dank alter Kontakte, den Bremer Rechenzentrumsbetreiber b.r.m. als Hoster und Sponsor gewinnen (www.brm.de) . Das hatte einen weiteren Effekt, der auch der ‚Energieregion Aller-Leinetal‘ gut zu Gesicht steht. Denn b.r.m. ist ein Pionier der Green-IT-Bewegung in Deutschland. Sie betreiben eines der ‚grünsten Rechenzentren‘ der Republik. Bei der Entwicklung des neuen Gütezeichens auf diesem Gebiet, dem ‚Blauen Engel für energieeffiziente Rechenzentren‘, diente das Unternehmen der RAL und der TU Berlin als Referenzobjekt, und es darf als bundesweit erste Server-Farm auch diesen ‚Blauen Engel‘ führen. Auf den Bremer Rechnern dort laufen jetzt die SQL-Datenbanken, der Apache und das CMS für die neue Homepage in Rethem.

Als Software kommt ‚Wordpress‘ zum Einsatz, ein kostenfreies Open-Source-Produkt, das weltweit millionenfach eingesetzt wird (https://de.wordpress.com). Ursprünglich ein Content-Management-System (CMS) für Weblogs (Blogs), wurde WordPress von Entwicklern in aller Welt inzwischen so weit ‚aufgebohrt‘, dass es alle Wünsche an eine moderne Homepage erfüllt und trotzdem nützliche Blog-Funktionen bewahrt. In einer ‚kommerziellen Variante‘ lassen sich heute sogar ‚Shops‘ verwirklichen, die im Falle unseres Forums allerdings unnötig sind. Das ‚Theme‘ der neuen Homepage heißt ‚evolve‘.

Erläuterungen zu den einzelnen Funktionen im Menü:

Startseite: Das ist naturgemäß jene Seite, auf der jeder Besucher landet und zu der alle Wege zurückführen. Da der erste Eindruck entscheidet, galt es hier, mit einer starken Bildwirkung zu arbeiten.

AGs (und Unterseiten): Weil das Forum Rethem e.V. sich in Arbeitsgemeinschaften gliedert, erhalten hier diese Gruppen Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. Hier setzen wir gleichfalls auf eine starke Bildwirkung – bei der ‚AG Historische Gebäude‘ ist es sogar eine ganze Bildstrecke, die von unserer Arbeit ‚erzählt‘.

Aktuelles: Hinter diesem Menüpunkt verbirgt sich die ‚Blogfunktion‘ der Homepage. Sprachliche und regionale Besonderheiten werden hier thematisiert, politische und gesellschaftliche Ereignisse kommentiert, während über die Kommentarfunktion jederzeit ein ‚Feedback‘ möglich ist. In der ‚Tag-Wolke‘ rechts wird über eine ‚Verschlagwortung‘ die Bedeutung sichtbar, die gewisse Themen in der Stadt gewinnen. Klaus Jarchow hat hier schon einmal vier Texte eingestellt, um die neuartigen Möglichkeiten anzudeuten. Für die Blogseite werden an Mitglieder des Forums auf Wunsch passwortgeschützte Mitarbeiter-, Autoren-, Redakteurs- oder gar ‚gottgleiche‘ Administratorenrechte vergeben. Natürlich können auch Persönlichkeiten der Stadt – z.B. die Bürgermeister – solche Rechte erhalten, um selbst mit ihren eigenen Texten Diskussionen zu initiieren. Jedem Einwohner steht per Kommentarfunktion die Möglichkeit offen, hier dann mitzureden.

Veranstaltungen: Diese Rubrik übernimmt künftig die ‚Nachbereitung‘ größerer Events. Hier ist es möglich Slideshows oder auch Filme zu veröffentlichen. Zwei Beispiele wurden zur Illustration eingestellt.

Mitmachen: Hier finden Interessenten alle erforderlichen Informationen, um selbst ehrenamtlich im Forum Rethem e.V. tätig zu werden.

Galerie: Dies ist eine Rubrik mit Dienstleistungscharakter. Bürger der Stadt können hier ihre Fotos unter einer Creative-Commons-Lizenz einstellen. Das bedeutet, das auch andere diese Bilder für ‚nichtkommerzielle Zwecke‘ nutzen können – bspw. für private Feste, Abschlussfeiern oder Familienalben. Die einzige Bedingung: Sie müssen immer den Namen des Urhebers und Rechteinhabers nennen (Näheres als Link im Einleitungstext). Mit ein wenig Glück und Zuarbeit kann so ein Fotoarchiv der Stadt Rethem entstehen.

Geschichte: Hier entsteht eine Kurzfassung der beiden Chroniken Rethems, die vor allem auswärtige Besucher auf unsere kleine Stadt neugierig machen soll. Die Arbeit ist hier bis zur ‚Industrialisierung‘ gediehen.

Termine: Hier finden sich alle aktuellen Hinweise auf Veranstaltungen, die im Forum Rethem e.V. in näherer Zukunft stattfinden werden.

Vorstand: Da es schwierig ist, alle Flöhe unter einen Hut zu bringen, gibt es bisher noch kein Vorstandsfoto. Ein Platzhalter vertritt derweilen dieses Bild. Viel Spaß dabei.

Kontakt: Diese Rubrik ist selbsterläuternd.

Impressum: Wat mutt, dat mutt. Hier finden sich die rechtlichen Hinweise.

Footer: Die ‚RSS-Feeds‘ ganz unten auf der Seite benachrichtigen jeden registrierten Nutzer, sobald ein neuer Beitrag oder ein neuer Kommentar auf der Seite erscheint. Dies ist natürlich auch für Redaktionen interessant – als eine Art ‚dpa-Rethem‘. 😉

Auf diese Weise ist es dem Forum Rethem e.V. jetzt gelungen, eine zeitgemäße Homepage auf die Beine zu stellen, die keinerlei Kosten verursacht – dank ehrenamtlicher Arbeit und Sponsoren. Die alte Homepage wird in den nächsten Wochen aus dem Netz verschwinden. Wir bitten Sie, die Adresse entsprechend umzustellen.

Für nähere Auskünfte erreichen Sie Klaus Jarchow und sein Text-Atelier unter: 05165 – 291 203 bzw. kj(ät)text-atelier.de (beim Mailen bitte (ät) durch @ ersetzen).

Wir würden uns freuen, wenn Sie unser neues ‚Flaggschiff‘ bei Ihrer Berichterstattung berücksichtigen.

Dieter Moll, Forum Rethem e.V.

Dieter Moll an Cort-Brün Voige

Guten Morgen Cort-Brün,

wie ich Dir während Deines Anrufs heute morgen bereits telefonisch mitteilte, werde ich der Aufforderung, den Artikel von Dr. Klaus Jarchow von der Seite zu nehmen, nicht nachkommen. Er beschreibt schlicht stadtbekannte Sachverhalte.

Ich habe mir den Beitrag nochmals angesehen und weiß nicht, warum telefonisch solch ultimative Bedingungen gestellt werden – dass ‚bis um 12.00 Uhr der Artikel von der Homepage entfernt zu sein‘ habe.

Nenne uns doch einfach Ungenauigkeiten im Artikel, damit diese ggf. gestrichen, ergänzt oder verbessert werden können. Ein probater Weg wäre es auch, künftig die Kommentarfunktion der Software zu nutzen. Blogs im Internet arbeiten öffentlich, ‚dialogorientiert‘ und argumentativ.

Mit freundlichem Gruß
Dieter Moll

Bürger und Rathaus / Bild: Public Domain, wikimedia

Bürger und Rathaus / Bild: Public Domain, wikimedia

Rethem – Hochburg des Muckefuck

Die Gemeine Wegwarte / Foto: TeunSpaans, wikimedia, GNU-Lizenz

Die Gemeine Wegwarte / Foto: TeunSpaans, wikimedia, GNU-Lizenz

In Rethem gab es einst eine Zichorien-Fabrik. Man darf sich darunter jetzt kein Gebäude mit Riesenschornstein und weitläufigen Hallen vorstellen, eher einen kleinen Anbau mit Röstpfanne neben einem ganz normalen Haus. Hans-Heinz Schultze schrieb 1987 in der ‚Walsroder Zeitung‘ einen Artikel zu dieser vergessenen Episode der Rethemer ‚Industriegeschichte‘:

„Kaffee, heute in aller Munde, war für die meisten Rethemer vor dem Kriege ein Luxusgetränk. Man trank Gerstenkaffee oder ähnliches Gebräu. Im Kriege gab es sowieso keinen Kaffee. Sonntags gab es dann mal 1/8 Kaffee. Um dem Gerstenkaffee einen gewissen Geschmack und auch die nötige Farbe zu geben, wurde Zichorie hinzugefügt. Rethem hatte einen „Zichorienbrenner“, Fritz Westermann. Er wohnte in einem kleinen Häuschen auf der Bleiche und brannte nicht nur für die Rethemer einen Extrakt aus der Wurzel, sondern fuhr auch mit einem kleinen Hundewagen über die Dörfer zu den Bauern, um dort im Hause zu brennen. Er gab seinen Beruf schon Ende der zwanziger Jahre auf, sein Nachfolger Wilhelm Engelke (Spitzname Richthofen) brannte noch bis in die vierziger Jahre hinein.“

Die Zichorie oder Gemeine Wegwarte wuchs damals überall am Wegesrand, eine Abart ihrer bitteren Knolle kann man noch heute als Chicoree auf jedem besseren Wochenmarkt zur Zubereitung exquisiter Salate kaufen. In Deutschland wurde die Wegwarte im Jahr 2009 zur Blume des Jahres gewählt. Die geröstete Wurzel dieser Pflanze setzte man dem Kaffee-Ersatz zu, um die ‚Plörre‘ etwas originalgetreuer schmecken zu lassen.

Der aus Gerste, Malz und anderen Zutaten hergestellte Ersatzkaffee trug damals die Bezeichnung „Muckefuck“ (von ‚Mocca faux‘ = ‚falscher Kaffee‘), und er wurde unter Namen wie ‚Caba‘ oder ‚Kathreiner Malzkaffee‘ im ganzen Land vertrieben. Heute ist das Getränk wieder sehr en vogue, vor allem in Kreisen, wo man auf eine nachhaltige Ernährung achtet. Unter Namen wie ‚Landkaffee‘ oder ‚Naturkaffee‘ wird er für teures Geld vermarktet. Überdies soll die Zichorie eine erotische Zauberkraft besitzen, die alte Männer in pubertierende Jünglinge zurückverwandeln kann.

Eigentlich wäre es doch eine gute Idee, diese alte Tradition der Zichorienbrennerei wiederaufleben zu lassen. Zumal ein solches Geschäft perfekt zur Geschichte Rethems als niedersächsischer ‚Produktionsstätte des Muckefuck‘ passen würde.

Sich högen

Die Sprache im südlichen Heidekreis steckt voller ‚Regionalismen‘ und Bedeutungen, die sich Gästen und Touristen nicht unmittelbar erschließen. So gibt es oft die Frage, was mit ’sich högen‘ eigentlich gemeint sei. Sprachwissenschaftler sagen uns, dass sich dieses norddeutsche Verb vom altsächsischen ‚huggian‘ ableite, wo es schlicht ‚denken‘ bedeutete. Im Mittelniederdeutschen wurde daraus dann ‚hogen‘, was mit ‚erfreuen‘ zu übersetzen sei. Heute ist jemand, der sich högt, ein Mensch, der gewissermaßen freudig in sich hineinlacht und sich dabei – ganz ‚altsächsisch‘ – durchaus etwas denkt.

Da aber Bilder oft mehr sagen, als viele Worte – hier ist ein Mensch zu sehen, der sich eindeutig ‚högt‘:

Dej högt sich wat! / Foto: Reiner Dittmers

Dej högt sich wat! / Foto: Reiner Dittmers

Der Fluss als Grenze

Hochwasser an der Aller / Foto: Klaus Jarchow

Hochwasser an der Aller / Foto: Klaus Jarchow

Ein Fluss verbindet die Menschen nicht nur, er trennt sie auch. Hierzulande macht es also schon einen Unterschied, ob man rechts oder links der Aller wohnt – vor allem bei Hochwasser. So schleppen sich bspw. in dieser Region noch heute Prozesse dahin, die sich um die Höhe von Schutzdeichen drehen.

Wirft eine Gemeinde nämlich mehr Lehm auf neue Deiche als vorgesehen war, dann ist sie natürlich auch besser vor künftigen Überschwemmungen geschützt als jene Gemeinden auf der anderen Seite des Flusses, wo die Deiche nicht so imposant gestaltet wurden. Im Falle eines Falles stünden dann eben dort die Wiesen unter Wasser – und nicht im eigenen Beritt. So finden Vermesser und Sachverständige im südlichen Heidekreis stets genügend Arbeit – und die nachfolgenden Urteile, die dann unter Umständen einen ‚Rückbau‘ verlangen, erzeugen nicht nur Kosten, sondern auch böses Blut.

Die Folgen sind dann nicht mehr nur rein sachlich begründet. Es entstehen im Laufe der Geschichte kulturelle Rivalitäten und ein unterschwelliges Misstrauen, das tief hinein in die bäuerliche Vergangenheit der Region reicht. Wer rechts der Aller wohnt, der hat Vorbehalte gegen die Leute links der Aller – wie auch umgekehrt.

Kleine Stadt mit großem Umland

Rethem vom anderen Allerufer her betrachtet / Bild: Klaus Jarchow

Rethem vom anderen Allerufer her betrachtet / Bild: Klaus Jarchow

Die Stadt Rethem zählt im Kern gerade mal 1.700 Einwohner, mit den dörflich verfassten Ortsteilen Stöcken, Rethem-Moor und Wohlendorf sind es knapp 2.400. Da die Stadt Rethem heute Teil einer Samtgemeinde ist, hat dies strukturelle Probleme zur Folge, die es anderswo nicht in der Form gibt. Umliegende Mitgliedsgemeinden – wie Böhme, Häuslingen oder Frankenfeld – können das urbane Zentrum bei politischen Entscheidungen mit ihrem Stimmgewicht dominieren und ihre spezifischen Anliegen leichter durchsetzen.

Wo sich größere Städte um ihr angegliedertes Umland wenig Gedanken machen müssen, weil ihre schiere Bevölkerungszahl die Politik stets zu einer Berücksichtigung städtischer Interessen zwingt, müssen Politiker der Samtgemeinde Rethem naturgemäß vor allem die bevölkerungsstarken Umlandgemeinden für sich gewinnen, um ihre Wiederwahl zu sichern. Bei den Kommunalwahlen im Mai 2014 zeigte das Ergebnis deutlich diese Tendenz: Der bisherige Bürgermeister der Samtgemeinde, Cort-Brün Voige, gewann die Wahl nur denkbar knapp, vor allem dank der Umlandgemeinden. In der Stadt aber zeigte der Daumen der Bewohnerinnen und Bewohner nach unten.

Der alte und neue Bürgermeister hat gesagt, dass er diesen Fingerzeig verstanden habe und künftig das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger Rethems zurückgewinnen wolle. Wir sollten ihn beim Wort nehmen … vor allem aber auf Taten achten.

Nachtrag: Der Samtgemeindebürgermeister hat sich über diesen Text heute (10. Juli 2014) echauffiert. Er habe das ’so nicht gesagt‘. Das ist schon klar, hätte er es ’so‘ gesagt, stünde seine Aussage ja in Anführungszeichen. Bleibt also die Folgerung, dass der Sinn seiner Aussagen falsch wiedergegeben worden sei, dass er vielleicht ‚den Fingerzeig nicht verstanden habe‘, obwohl das Wahlergebnis diese Einschätzung der Stadt doch mehr als deutlich macht. Ferner, dass er vielleicht ‚das Vertrauen der Stadt auch gar nicht zurückgewinnen will‘. Das wollen wir doch nicht hoffen. Der Teufel aber ist nun mal ein Logiker … siehe zum Thema auch diesen Brief des Forumsvorsitzenden Dieter Moll an Cort-Brün Voige.

An den blanken Fakten hingegen, also an den strukturellen Besonderheiten unserer Samtgemeinde, lässt sich wohl kaum deuteln, wo sogar die wohlgesonnene ‚Walsroder Zeitung‘ von einem ‚Herzschlagfinale‘ sprach: „154 Stimmen Vorsprung für Cort-Brün Voige: Stimmen aus Häuslingen und Böhme entscheiden am Ende die Wahl.“ Den Kommentar der gleichen Zeitung zur Wahl überschrieb Silvia Herrmann am 27. Mai 2014 mit „Ein abgestrafter Sieger„, die Analyse der Wahl direkt daneben trug die Headline: „Nicht die Stadt Rethem gegen die Dörfer ausspielen / Botschaft ist bei Cort-Brün Voige angekommen„. Mit anderen Worten: Auch er kennt die beschriebenen Konfliktlinien …

Hier der Artikel als pdf-Datei zum Download (1,63 MB)

Die 'Walsroder Zeitung' zur Wahl

Die ‚Walsroder Zeitung‘ zur Wahl