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Das Mühlenfest rückt näher

Mühlenfest 2015 / Foto: Frank Beckmann

Mühlenfest 2015 / Foto: Frank Beckmann

Am Pfingstmontag, den 16. Mai 2016 findet im Rethemer Londy-Park das diesjährige Mühlenfest statt. Eröffnet wird es traditionell durch einen Gottesdienst um 10.30 Uhr.

In diesem Jahr steht die historische und frisch renovierte Rethemer Bockwindmühle im Mittelpunkt des Geschehens, ringsherum erstreckt sich der ‚Marktplatz der Genüsse‘. Bei den Mühlenführungen werden die Rethemer und ihre Gäste viel über die Historie und Geschichte der ältesten Bockwindmühle Niedersachsens´ erfahren können.

Das altbewährte Mühlenbrot, duftender Butterkuchen und Kaffee, sowie viele Gerichte aus der türkischen Küche verwöhnen dort die Geschmacksnerven – es kommen aber auch viele weitere Spezialitäten und Leckereien neu hinzu.

Nicht nur für das leibliche Wohl ist gesorgt, überall im Umkreis der Mühle gibt es Spiel und Spannung für Groß und Klein. Natürlich sorgt auch in diesem Jahr die Live-Musik wieder dafür, dass auch die Ohren nicht zu kurz kommen.

Neu in diesem Jahr ist ein Antikmarkt. Viele Raritäten aus längst vergangenen Zeiten locken zum Kauf oder zum Staunen. Ob Hausrat, Geschirr, Gartengeräte oder andere fast vergessene Dinge, wer Boden, Scheune oder Keller aufräumen möchte und Lust zum Verkaufen besitzt, kann gegen eine kleine Standgebühr gern daran teilnehmen. Über Interessenten würden wir uns sehr freuen.

Anmeldungen sind ab sofort unter Telefon 05165/291692 bei Familie Beckmann möglich. Jede Anmeldung, die ins Programm passt, wird garantiert berücksichtigt.

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Mühlenfest 2015 / Foto: Frank Beckmann

Mühlenfest 2015 / Fotos: Frank Beckmann

Mühlen – geheimnisvolle Orte

Auf dem flachen Land waren Mühlen immer auch von Sagen umgeben. Aus gutem Grund: Einerseits war das Mahlrecht ein geldwertes Privileg. Es machte jeden Müller zu einem der reichsten Männer ringsum, weil ihm ein unverzichtbares Monopol verliehen worden war.

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Das Mahlrecht bestimmte bspw., dass das Getreide einer Region nur zu dieser und zu keiner anderen Mühle gebracht werden durfte, es verbot den Aufbau von ‚Konkurrenzunternehmen‘, und es legte den Anteil an Mehl fest, denn der Müller für seine Dienstleistung abzweigen durfte.

Das Mahlwerk schwebt / Bild: Gudrun Fischer-Santelmann

Das Mahlwerk schwebt / Bild: Gudrun Fischer-Santelmann

Allerdings musste ein angehender Müller auch viel investieren, besonders in das Mahlwerk und in die schweren Mühlsteine, die von weither geliefert wurden. Das Mühlrecht war in der Neuzeit in etwa vergleichbar mit einer Biogaslizenz unserer Tage. Die herausgehobene Stellung des Müllers wiederum erzeugte allemal Neid in der Nachbarschaft.

Das Gerippe steht / Foto: Gudrun Fischer-Santelmann

Das Gerippe steht / Foto: Gudrun Fischer-Santelmann

Auch lagen die Mühlen meist seitab vom Dorfgeschehen, da die Drehung der Mühlsteine Lärm erzeugte. Deshalb kreiste die Geschichte aller Räuberbanden immer auch um Mühlen, die teils ausgeraubt wurden, teils auch als abgelegener Unterschlupf und als Versteck für die ‚Sore‘ gedient haben sollen.

Das fliegende Dach / Foto: Gudrun Fischer-Santelmann

Das fliegende Dach / Foto: Gudrun Fischer-Santelmann

Last not least war die Art der Bezahlung eine unerschöpfliche Quelle für Klatsch und Tratsch. Der Müller erhielt seinen Lohn in Naturalien. Ihm wurde ein Teil des Mehls zugesprochen – der sog. ‚Matten‘, was ungefähr einem Sechzehntel des Mehlertrags entsprach. Dort aber, wo fünf Säcke Korn zu einem Sack Mehl geschrumpft waren, wollten die Gerüchte über ‚Unterschleif‘ und Betrug einfach nicht verstummen.

Kurzum: Die unverzichtbare Aufgabe des Müllers war lange Zeit ein ebenso lukrativer wie auch verdächtiger Beruf.

Die Bockwindmühle aus der Luft / Foto: Forum Rethem e.V.

Die Bockwindmühle aus der Luft / Foto: Forum Rethem e.V.

Zum Mühlenfest am 25. Mai

Nachfolgend der Text der Pressemitteilung zur feierlichen Eröffnung der restaurierten Bockwindmühle:

Restaurierte Bockwindmühle, Bild: Margret Dannemann-Jarchow

Restaurierte Bockwindmühle, Bild: Margret Dannemann-Jarchow

Mühlenfest des FORUM Vereins in Rethem

Am Pfingstmontag, dem 25. Mai startet das diesjährige Mühlenfest des FORUM Vereins pünktlich um 10,30 Uhr mit einem Gottesdienst im Londy–Park am Bürgertreff (Bockwindmühle, Speicher und Backhaus). Der Gottesdienst wird musikalisch begleitet vom Kinderchor und dem Singkreis.

Im Anschluss an die Eröffnung des Mühlenfestes durch den Forumsvorsitzenden Dieter Moll wird Bürgermeister Frank Leverenz die älteste Bockwindmühle Niedersachsens, nach umfassender Sanierung, feierlich der Öffentlichkeit übergeben und die Ehrengäste begrüßen.

Wie in den Jahren zuvor, müssen sich die Rethemer und ihre Gäste um das leibliche Wohl keine Gedanken machen. Neben dem bekannten Mühlenbrot gibt es Butterkuchen, Schmalzbrote und Leckereien rings um die Mühle, den Speicher und das Backhaus. Natürlich gibt es auch wieder die beliebten türkischen Spezialitäten, die Erbsensuppe aus der Gulaschkanone und die frischen Bratwürste vom Grill. Neu im Angebot sind Mühlenspieße aus dem Backofen.

Die bekannte Rethemer Live–Band „Söldner von der Aller“ sorgt derweil für die Stimmung. Der Kijuku-Verein hält auch diesmal wieder etliche Überraschungen für unsere kleinen Gäste bereit. Wer sich sportlich betätigen möchte, ist jederzeit auf der neu gestalteten Minigolfanlage willkommen, die nur wenige Schritte vom Bürgertreff entfernt liegt.

Viele ehrenamtliche Helfer des FORUM-Vereins werden auch in diesem Jahr dafür sorgen, dass das Mühlenfest 2015 für alle ein Erlebnis wird. Wer Fragen hat, oder helfen will, der kann sich an die Organisatoren Daniela und Frank Beckmann wenden. Tel.: 05165-291692.“

Schlüsselübergabe am alten Speicher

Nach der Schlüsselübergabe / Foto: Margret Dannemann-Jarchow

Nach der Schlüsselübergabe / Foto: Margret Dannemann-Jarchow

Der Kindergarten und die Londy-Schule erhielten heute ihre Schlüssel für den alten Speicher auf dem Gelände des Londy-Parks, damit sie dort Gerätschaften und Unterrichtsmaterialien lagern können. Die lokale Prominenz sprach herzliche Grußworte, auch das Ehrenamt wurde ausgiebig gewürdigt, das Schulorchester spielte auf, und für die Helfer gab es einen symbolischen Gutschein zur künftigen Wiedereröffnung des Alten Ratskellers. Denn auch der hat inzwischen den Besitzer gewechselt und erwartet seine neue Verwendung. Kurzum: Auf dem alten Toschi-Gelände, am Rethemer Fährsee, aber auch im alten Stadtzentrum um den Ratskeller herum – überall regt sich neues Leben in der Stadt. Rethem bewegt was …

Bockwindmühle als Baukasten / Foto Margret Dannemann-Jarchow

Die Bockwindmühle als Baukasten / Foto Margret Dannemann-Jarchow

Derweil haben die Restauratoren die alte Bockwindmühle fachgerecht zerlegt. Manch Besucher fragt sich bei diesem Anblick, wie Rethems Wahrzeichen solch tonnenschwere Eisenlasten auf nur einem Bein überhaupt tragen kann.